Aktivitäten

Instituts-Aktivitäten I: Wissenschaftliche Veranstaltungen und Lehrveranstaltungen

Kongresse, Tagungen, Vorlesungen, Seminare, Forschungsworkshops für Psychologen, Psychotherapeuten und Mediziner zu den theoretischen Grundlagen und praktischen Anwendungsgebieten der Sozialästhetik; Betreuung von Batchelor- und Masterarbeiten sowie Dissertationen und Habilitationen; Wissenschaftliche Publikationen, Medienauftritte (Fachmedien, Printmedien Film- und Tonmedien), Internetauftritte

Instituts-Aktivitäten II: Klinische Praxis („Theory goes Practice“)

In Zusammenarbeit mit dem Anton Proksch Institut (der größten Suchtspezialklinik in Europa) konnte bereits ein auf den Grundlagen der Sozialästhetik beruhendes Behandlungsprogramm etabliert werden, das sogenannte Orpheus-Programm. Neben den klassischen psychiatrischen und psychotherapeutischen Rehabilitations-maßnahmen, zu denen auch die psychotherapeutische Ressourcenaktivierung zählt, geht es im Orpheus-Programm vor allen um die Aktivierung und Neuimplementierung der Ästhetischen Ressourcen, denn das Schöne und das Ästhetische haben eine therapeutische Dimension (Musalek 2010). Das Schöne enthüllt das Wahre und das Gute (Platon), es zeigt die harmonische Ordnung und den Glanz der Dinge (Pseudo-Dionysius Areopagita), es ist eine der transzendentalen Bestimmungen Gottes (Thomas von Aquin), in der Schönheit scheint die Welt in ihrer Vollkommenheit (Baumgarten), das Schöne ist die Tochter der Freiheit (Schiller), es leistet eine zeitweilige Erlösung vom Leiden am Dasein (Schopenhauer), die ästhetischen Werte sind die einzigen Werte, die dem Nihilismus und der Sinnlosigkeit des Daseins standhalten und damit das eigentliche Stimulans des Lebens (Nietzsche), das Schöne ist das sinnliche Scheinen der Idee (Hegel), das Schöne ist ein Antidepressivum und Weckamin des Seins, es reißt den Menschen aus der „Seinsvergessenheit“ heraus (Heidegger), der Vorschein des Schönen und das Einleuchten des Verständlichen sind wesensverwandt (Gadamer), im Kunstwerk und durch die ästhetische Einstellung wird das Andere, Fremde, das ‚Nichtidentische’, das in der verwalteten Welt zugerichtet und verstümmelt wird, aufbewahrt und gerettet (Adorno), Kunst ist „Vorschein“ einer möglichen, besseren und anderen Welt (Bloch), das Schöne, es ließen sich noch sehr viele affirmative Bestimmungen aus der Tradition der Philosophischen Ästhetik anführen, ist damit dasjenige Phänomen, das zeigt das Orpheusprogramm des Anton Proksch Instituts klar und deutlich, über das eine Lebensneugestaltung und Lebensneuorientierung möglich wird.

Mit Hilfe der einzelnen Orpheusmodule (Klinisches Gärtnern, Chor- und Musikprojekte, Cinematherapie, Philosophie der Lebenskunst, Chi Gong und Tai Chi, Gruppen zum Genuss-Erleben, etc.), soll die Wieder- und Neuentdeckung eines schönen und freudvollen Lebens möglich werden. Ein gesundes Leben ist ein sehr wichtiges Therapieziel, aber gerade im Zusammenhang mit Suchterkrankungen geht es darum, vom gesunden zum schönen Leben zu gelangen, denn nur das ist ein nachhaltiges Therapeutikum und Prophylaktikum. In dem Moment in dem attraktive Behandlungskonzepte in die Praxis umgesetzt werden, das zeigen die Evaluationsstudien zum Orpheusprogramm deutlich, fördert das nicht nur die Compliance der Patienten sondern die Drop-out Raten und Rückfallraten können deutlich reduziert und die Therapieeffekte nachhaltig gesteigert werden.